Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt (2000). Ein Rückblick auf die Gegenwart im Umweg über die diagnostische Lage im Jahr 2000
Von Sebastian Edinger
Im Jahr 2000 formuliert Ederer den folgenden Satz:
„Jeder, der mit offenen Augen durch Deutschland geht, sieht, wie es immer weiter abwärts geht. Aber außer ein paar Sonntagsreden passiert nichts.“ (Ederer 2000: 139)
Im Jahr 2025 könnte er noch vertrauter für deutsche Ohren nicht klingen. Man sieht hier, wie Sätze dieser Art sich nicht innerhalb der Sprache ohne weiteres gradualisieren lassen: Er war damals wahr und ist heute ungleich wahrer, aber man würde ihn heute genauso formulieren wie damals, jedoch mit dem Satz im Jahr 2000 vor Augen sagen: „Ha, das war ja noch paradiesisch verglichen mit heute.“
Ederer gibt auch den Grund an, wieso damals schon absehbar war, daß nichts Entscheidendes passieren würde und wir heute in der Situation sind, die bereits im Jahr 2000 richtige Diagnose auf Zustände bezogen zu sehen, die wir uns kaum mehr zu erträumen wagen:
„Während die einen, die Linken, die Verwerfungen unserer Gesellschaft mit immer mehr staatlichen Programmen und Wohltaten glätten möchten, belassen es die Konservativen bei moralischen Aufrufen. Beide tragen aber so dazu bei, dass die gesellschaftliche Ordnungslosigkeit und Fragmentierung sich immer mehr ausbreitet, das Human- und Sozialkapital des Staates weiter abnimmt.“ (Ebd.: 51)
Kurz: Die einen stellten die Weichen katastrophal falsch, die anderen taten nichts. Wie Vollmundigkeit und rückgratlosigkeitsbedingte Handlungsunfähigkeit bereits in den 1990er Jahren ineinandergriffen, zeigt diese Passage:
„Unter Helmut Kohls Kanzlerschaft ist der Anteil des Staates an der Wirtschaft auf über 50 Prozent gestiegen. Dabei hatte Kohl einmal gesagt: »Alles was über 50 Prozent Staatsanteil ist, ist Sozialismus.« Recht hat er. Aber es hat ihn nicht sonderlich gestört, dass er, entsprechend seiner eigenen Definition, dann Kanzler eines sozialistischen Staates war.“ (Ebd.: 84)
Das Geschwafel von Politikern ist das eine, das Sichverschanzen hinter Lebenslügen ist das andere Problem. Das erste Problem des großen Uns-zu-Tode-Belügens ist das der Demographie, wo Ederer einiges grundsätzlich Richtiges, aber auch katastrophal Falsches zu Papier bringt.
Einwanderungspolitik und Demographie
Ederer stellt seinen Ausführungen zu dem Thema die folgende These voran: „Nichts aber auch nichts wird die Zukunft Deutschlands so massiv in den nächsten 100 Jahren bestimmen wie die Einwanderungspolitik.“ Vorausgesetzt wird dabei, daß eine demographische Erholung von innen heraus auf keinen Fall stattfinden (oder sich innerhalb dieser 100 Jahre entscheidend auswirken können) wird – eine an sich interessante Prämisse, weil der demographische Niedergang damit wie ein metaphysisches Fatum aufgefaßt wird.
Konkret positioniert Ederer sich mit Blick auf die nächsten 25 Jahre, also mit unserer gegenwärtigen Lage vor Augen:
„Die Talfahrt geht so weiter, bis sie im Jahre 2075 schließlich bei 35 Millionen Einwohnern endet. Zumindest für die nächsten 25 Jahre, und mit denen will ich mich hauptsächlich in diesem Buch beschäftigen, ist das keine Prognose mehr, sondern eine klare statistische Realität. Daran würde selbst eine steigende Geburtenrate nichts ändern. Denn die Frauen, die diese Kinder bekommen müssten, gibt es auch schon nicht mehr. [...] Diese Zahlen bestreitet im Prinzip niemand. Aber keiner sagt, wie ein Deutschland 2025 mit 15 Millionen Einwohnern weniger aussehen soll. Was bedeutet das für den Wohnungsmarkt, für die Infrastruktur, für den Arbeitsmarkt, die Produktivität, die Schulen und Universitäten, die Landwirtschaft und den Umweltschutz und so weiter ... Das Einzige, was den amtierenden Politikern dämmert, ist, dass ihr heiß geliebtes Umlagesystem für die Renten zusammenbricht – eine bessere Beschreibung wäre wohl: implodiert. [...] 15 Millionen weniger Menschen in Deutschland, das wäre die vollständige Entvölkerung Nordrhein-Westfalens – oder der Einwohner der neuen Bundesländer. Statt 230 Menschen pro Quadratkilometer hätten wir dann nur noch 188 Einwohner pro Quadratkilometer. Ungefähr so viele wie heute Italien und immer noch etwas mehr als Schleswig-Holstein um die Jahrtausendwende. Von Unterbevölkerung kann also noch lange keine Rede sein. [...] Im Jahre 2050 verlieren sich dann nur noch 51 Millionen und im Jahre 2100 gar nur 22 Millionen Menschen in deutschen Gauen.“ (Ebd.: 92 ff.; meine Hervorhebung)
Die in dieser Passage erwähnte Implosion des Rentensystems steht nun tatsächlich unmittelbar bevor, und die Migration, deren Volumen dafür gesorgt hat, daß Deutschland heute mehr Einwohner zählt als vor 25 Jahren, nötigt uns eine Unterscheidung auf: die zwischen Einwohnern im funktionalen Sinne (d.h. gesellschaftlich Beteiligungsfähigen und -willigen) und bloß Anwesenden. Unter dieser Voraussetzung hat Deutschland trotzdem mit Sicherheit etliche Millionen Menschen verloren.
Was ich noch nirgends schlüssig erklärt gesehen habe, ist, warum Schrumpfung, die gerne „Aussterben“ genannt wird, ohne ein solches zu sein, ein katastrophales Problem sein soll. Sie ist ein Problem mit vielen katastrophalen Folgen, aber letztlich im größeren Rahmen Teil einer Fluktuation, die nötig sein könnte, um mit den gravierenden Schmerzen dieses Lernprozesses (Familien sind wichtiger als diese hohlen Büro-Pseudokarrieren) wieder in ein Wachstum zu gelangen, das eine Wiederholung der Dekadenz der letzten Jahrzehnte dann hoffentlich ausschließt. Anders gesagt: Große Schrumpfungen sind nur innerhalb kleiner zeitlicher Perspektiven Katastrophenereignisse; sie hören auf, Katastrophen zu sein, wenn man davon ausgeht, daß ein Aussterben ausbleibt und eine zutiefst idiotische Zivilisation ihren Zerfall als Lektion angereicht bekommt.
Doch Ederer glaubt auf so naive wie verblendete Weise an eine Abwendbarkeit dessen, was demographisch für Deutschland als Deutschland zumindest vorläufig in Stein gemeißelt ist, er glaubt an den Standardmenschen, an die Austauschbarkeit aller Populationen und an das sozialdemokratische Bildungsideal, kurz: an die Gleichheit. Daß die USA in einer so zerrissenen Situation sich wiederfinden könnte, wie sie es heute tun, konnte Ederer sich nicht einmal vorstellen, obwohl nicht nur die Weichen gestellt, sondern die Voraussagen mehr als klar formuliert waren: „Kanada und die USA stellen durch Einwanderungsquoten ihr Wachstum sicher.“ (Ebd.: 96) Diese These hält aktuellen Daten und Entwicklungen der letzten 10 Jahre nicht stand, und es konnte auch nur den Anschein haben, sie könnte sich bewahrheiten, weil beide Länder im Jahr 2000
(a) wenigstens noch homogen genug waren, um nicht in kurzer Zeit in einen Kollaps hineinzurasen,
(b) aufgrund ihrer vergleichsweise großen Homogenität noch über die nötigen „indigenen“ Talentressourcen verfügten, um das Niveau zu halten, und
(c) überdurchschnittliche Akademiker in einem noch einigermaßen meritokratischen System eine tragende Rolle spielten.
Einige Hinweise:
– Kanada ist tatsächlich großartig in Sachen Zukunftssicherung durch Migration: „According to the president of the Council of Canadian Innovators, there were more than 200,000 vacant tech positions in Canada as of March 2022.“ (https://cdhowe.org/wp-content/uploads/2025/01/Commentary_626_0-1.pdf)
– Zur US-Migration gehört dann auch noch die vieler leistungsfähigerer Kanadier in die USA: „Canadian evidence based on LinkedIn profiles of 2015 and 2016 STEM graduates from the Universities of Toronto, British Columbia and Waterloo also show many of their graduates in ICT fields such as software engineering (66 percent), computer engineering (30 percent) and computer science (30 percent) leaving for the United States after graduation.“ (Ebd.)
– Zudem sind in Kanada die Hochqualifizierten ähnlich hochqualifiziert wie in Deutschland, weshalb man auf die sozialdemokratische Magie der großartigen Ausbildung gar nicht erst hoffen braucht: „In 2020, according to a national survey of elementary and middle school teachers in Canada, only 53 percent of teachers felt adequately prepared to teach STEM, and nearly all teachers agreed that there was room to improve their STEM skill.“
– Für die USA verweise ich auf meinen Essay It’s the Demography of Intelligence, Stupid. A Variety of Basic Facts on Why China is Beating the USA, möchte hier aber eine Tatsache nicht unerwähnt lassen, die zeigt, daß die USA in so gut wie nichts noch ein Vorbild sein können und im bodenlosen Unsinn versinken: Für 2024 wird berichtet, daß 96,5 % aller neu geschaffenen Jobs auf den Regierungssektor entfielen (https://californiaglobe.com/fl/96-5-of-new-jobs-in-california-this-year-were-government-jobs/).
Zurück zu Ederer, der geradezu schizophren argumentiert. Einmal heißt es:
„Deutschland ist in der Statistik der wettbewerbsfähigsten Länder der Welt auf einen Mittelplatz zurückgefallen – laut Davoser Weltwirtschaftsforum auf Platz 25, und unser Anteil am Weltmarkt sinkt ständig weiter ab. Die Konsequenz: Wenn wir uns diese Spitzenleistung nicht zutrauen, brauchen wir zur Finanzierung unseres Lebensstandards Einwanderung.“ (Ederer 2000: 115)
Ederer tut so, als würde Dietzenbach nicht existieren, um dann Dietzenbach anzuführen:
„Dietzenbach ist ein anschauliches Beispiel dafür, was es die Gesellschaft kostet, wenn sie Einwanderung so einfach hinnimmt. 60 Prozent der registrierten Bewohner Dietzenbachs sind Ausländer. 50 Prozent Sozialhilfeempfänger. [...] Nur 13 Prozent der Deutschen sind ungelernt, aber 50 Prozent der Türken. Und nur 3,5 Prozent der ausländischen Jugendlichen schaffen das Abitur, dafür haben extrem viele keinen qualifizierten Schulabschluss.“ (Ebd.: 121 f.; meine Hervorhebung) Einen Zusammenhang zwischen den angeführten Daten vermag er nicht herzustellen, bzw. er tut dies auf sozialdemokratische Weise: Unangenehmes ist gemacht und könnte anders gemacht werden, dann würde nämlich Angenehmes gemacht und hervorgebracht. Die Magie der Sozialdemokratie kennt in der Tat keine Grenzen, vor allem keine, die die Realität ihr setzt.
Statt dessen gibt Ederer uns exotistische Multikulti-Romantik von seinen USA-Reisen:
„Es ist jedes Mal faszinierend, wenn ich in San Francisco lande und sehe, dass nicht zwei Zoll- oder Passbeamte ursprünglich von der gleichen Nation abstammen: Lateinamerikaner, verschiedene Asiaten, Afrikaner und hin und wieder ein Weißer - sie alle haben eine amerikanische Uniform an und kennen nur eine Loyalität: die zu ihrer Heimat, den USA.“ (Ebd.: 141)Weil ihn so etwas viel mehr interessiert, als reale Potentialitätsverteilungen, wie genau sie sich in ehemals ernstzunehmenden Hochleistungssektoren manifestierten und was auf ihrer Grundlage zu erwarten ist, verliert er sich in der Sehnsucht nach dem Nicht-Land USA, die mittlerweile, weil bei so vielen in so naiver Weise vorhanden war, nun mit der Realität konfrontiert wird, die sie schon damals in sich trug. Plötzlich interessieren Ederer auch Erreichtes und Ergebnisse nicht mehr, sondern nur noch Quoten und Multikulti-Bilder, und ein Anflug von Nationalstolz erfaßt ihn, wo er die nationale Selbstaufgabe dem Leser in Zahlen präsentiert: „Ja, in dieser Hinsicht bin ich stolz auf Deutschland. Nach der Schweiz (17,5 Prozent) und Österreich (9,9 Prozent) haben wir mit 8,6 Prozent den höchsten Ausländeranteil am Arbeitsmarkt.“ (Ebd.: 144)
Warum Ederer auf den Ausländeranteil so stolz ist, wenn er seiner eigenen Ansicht nach zur Abwendung des Unabwendbaren nichts beitragen kann, muß sein Geheimnis bleiben; daß das Ausbleiben von Generationen sich nicht durch multikulturalistisch sich blödsinnig an sich selbst besaufende Ersatzteillager-Biopolitik (replacement migration) nicht kompensiert werden kann, weiß er immerhin selbst noch und spricht es aus:
„Jede weitere Verzögerung der grundsätzlichen Abkehr vom bestehenden Generationenvertrag führt unweigerlich zu einem Krieg zwischen den Generationen. Irgendwann zwischen 2010 und 2015 kommt es dann wegen der gigantischen Verschuldung des Staates und der Zahlungsverpflichtungen aus der Sozialgesetzgebung zum Crash. Die Republik ist dann nicht nur zahlungs-, sondern auch politikunfähig.“ (Ebd.: 194)
Dieser Krieg – von Volkmar Weiss übrigens unter dem Namen der „Altenpogrome“ als Szenario diskutiert – ist bislang ausgeblieben und wird vermutlich ausbleiben, weil die „Boomer“, die in einem solchen Krieg zum Hauptangriffspunkt werden müßten, eine derart chaotische Konfliktlage geschaffen haben, daß genügend Gruppen gegeneinander aufhetzbar sind, ohne daß ein solcher Generationenkrieg eintreten muß.
Berlin
Viel zu kommentieren gibt es hier nicht, und es wird auch kaum jemanden verwundern, daß Berlin schon im Jahr 2000 von Ederer so geschildert wird, wie man es heute in einer sachten Beschreibung der Verhältnisse tun würde:
„Im April demonstrierten in Berlin 54 000 Lehrer und Schüler gegen die unhaltbaren Zustände in den Schulen der Hauptstadt. Im Fernsehen waren Hintergrundberichte zu sehen. Da wurde eine Hauptschule vorgestellt, in der Kinder mit 26 verschiedenen Muttersprachen unterrichtet werden müssen. Viele besitzen noch nicht einmal die Grundkenntnisse der deutschen Sprache. Trotzdem sitzen über 20 Kinder in einer Klasse. Dem Senat fehlt das Geld, um mehr Lehrkräfte einzustellen. Der Versuch, die Misere dadurch zu beheben, dass die Lehrer eine Stunde länger arbeiten sollen, ist ein Tropfen auf den heißen Stein.“ (Ebd.: 136)
Universitäten
Was den Zerfall der Universitäten und des Bildungswesens angeht, herrscht allerdings bei vielen die Vorstellung, wir wären schnell von der Weltspitze und die apokalyptische Blödheit abgestiegen, während wir de facto schon seit Jahrzehnten uns im Abstieg befinden und die Standards permanent gelockert haben. Eine zitierungswürdige Erinnerung daran, daß die Hochqualifizierten nicht erst seit gestern oft nicht sonderlich hochqualifiziert sind, gibt Ederer hier:
„Professor Klaus Ott, Dekan der Zahnärztlichen Fakultät in Münster, zeigt uns eine schon lachhafte Statistik. Nur die Hälfte seiner Studenten schafft das Vorexamen in der Regelstudienzeit oder knapp darüber. Ein weiteres Viertel braucht mit acht Semestern doppelt so lange wie vorgesehen und mehr, und vom letzten Viertel sitzen Studenten schon 18 Semester in der Uni, ohne auch nur das Hauptstudium begonnen zu haben. Darunter war eine Frau, die schon achtmal durchgefallen ist und immer noch nicht aufgibt. Doch Professor Ott sind die Hände gebunden, er muss ihr immer wieder Laborplätze anbieten, sie an Patienten üben lassen und seine und die Zeit seiner Hilfskräfte mit ihr verschwenden. Ist das sozial?“ (Ebd.: 257)
Bürokratie
Kaum zu glauben, aber auch im Jahre 2000 war Bürokratie schon ein massives Problem und mehr dazu geeignet, bestehende Probleme zu verschärfen und neue zu erschaffen, als die Dinge zu erleichtern. Die Zahlen, die Ederer präsentiert, sind allerdings aus heutiger Sicht geradezu als moderat zu bezeichnen:
„Rupert Scholz, CDU-Politiker und Verfassungsrechtler, hat die Bürokratiekosten in Deutschland für 1997 mit 58 Milliarden DM errechnet, eine Summe, die sich allein durch behördliche Auflagen, gesetzliche Genehmigungs- und Planungsverfahren bis hin zu allzu komplizierten Steuergesetzgebungen ergibt. Das sind 58 Milliarden DM von 144 Milliarden, die wir insgesamt aufwenden, also mehr als ein Drittel.“ (Ebd.: 456)
Die angegebenen 58 Milliarden D-Mark entsprechen heute rund 30 Milliarden Euro, aber die direkten Bürokratiekosten betragen heute etwa 65 Milliarden Euro. Die heutigen indirekten Bürokratiekosten, d.h. die Bürokratieschadensfolgen, betragen laut ifo-Institut noch einmal fast 150 Milliarden zusätzlich. Ob die Bürokratie in Deutschland wirklich noch nennenswert positiv etwas leistet, und wenn ja, was, dazu fällt kaum noch einem etwas ein; zu erdrückend ist die Erstickungs- und Lahmlegungsleistung des Apparats, der mehr behindert, als er zu ermöglichen hilft.
Entwicklungsland Deutschland
Schließen möchte ich mit einem Zitat, das keiner Kommentierung bedarf, denn diejenigen, die nicht sehen, wie sehr die Aussage auf Deutschland insbesondere heute zutrifft, werden ohnehin durch keine Erklärung mehr erreichbar sein, während die übrigen nichts weniger brauchen als eine solche:
„Ein kluger Mitarbeiter der Weltbank hat einmal versucht, mir in zwei Sätzen den Unterschied zwischen Entwicklungsländern und Industriestaaten zu erklären: Die Industriestaaten planen etwas und setzen es dann um. Entwicklungsländer planen etwas und lassen sich für ihren Plan feiern. Ob er dann realisiert wird, ist nicht mehr so wichtig. Der Plan ist die Tat - nicht die Umsetzung. So gesehen funktioniert in Deutschland die Verkehrspolitik wie in einem Entwicklungsland.“ (Ebd.: 413)
Literatur:
Ederer, Günter (2000): Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt. Unsere Angst vor Freiheit, Markt und Eigenverantwortung. Über Gutmenschen und andere Scheinheilige. München: Goldmann.

